Es gibt viele Menschen, die gutherzig und wohlwollend sind. Sie haben immer ein Ohr für Probleme der anderen, sind hilfsbereit und kümmern sich geradezu aufopfernd um ihre Mitmenschen. Dass diese Menschen oftmals sich selbst vergessen, bemerken sie gar nicht. Sie nehmen weder ihre körperlichen noch ihre seelischen Grenzen wahr und übergehen diese blindlinks. Ihre eigenen Wehwehchen ignorieren sie mitunter, es ist ja einfacher anderen zu helfen, als selbst um Hilfe zu bitten.

Ich kenne eine Reihe von Menschen, die es wirklich nötig hätten, ihre Selbstlosigkeit aufzugeben. Anstelle dessen sollten sie eine Portion Eigenliebe tanken. Allerdings muss man erst bereit dazu sein, sich selbst so zu lieben wie man ist mit all seinen Schwächen und Stärken.

Warum ist jemand eigentlich selbstlos? Weil er sich selbst nicht wertschätzt, meint derjenige wenn er für andere da ist, geht es ihm besser. Spätestens wenn der Gegenüber für den sich der Selbstlose gerade einsetzt, dessen Fürsorge nicht angemessen wertschätzt,  demjenigen eventuell noch in seinem Tun und Sein niedermacht, müsste es doch KLICK machen. Denke ich zumindest. Leider ist es aber oftmals nicht so.

Kennt ihr dieses Psychospiel Täter-Opfer?

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Man sagt, dass es ohne ein Opfer auch keinen Täter gibt. Es gibt gewisse Personen, die nicht zum Opfer werden, weil Sie nicht in das Opfer-Schema des Täters passen. Genauso ist es auch mit der Selbstlosigkeit. Wenn du dich selbst liebst und wertschätzt, dann kannst du auch nicht mehr selbstlos handeln. Ganz im Gegenteil, du hilfst anderen Menschen ohne dafür Dankbarkeit zu erwarten. Du hilft, weil es dir Spass macht oder weil es gerade angebracht ist. Dabei weisst du aber sehr wohl deine persönliche Grenze zu wahren. Zeigst deinem Gegenüber wieviel du zu geben bereit bist und wo dein Limit ist.

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Hilfsbereitschaft ist eine positive Eigenschaft. Selbstlosigkeit in Kombination mit Hilfsbereitschaft hingegen ist eine gefährliche Eigenschaft, weil es dazu führen kann, dass dein Gegenüber eine Handlung von dir erwartet, die du innerlich nicht bereit bist zu vollziehen. Durch die Selbstlosigkeit jedoch lässt du dich darauf ein und überschreitest eine persönliche Grenze. Wenn das dann zum Alltag wird, macht das krank. Du tust etwas gegen deinen eigenen Willen, weil du meinst, dass derjenige dem du damit hilfst, es von dir erwartet. Dass du darunter leidest und dein eigenes ICH aufgibst unterdrückst du zunächst.

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Dein Körper wird jedoch bald darauf antworten. Es macht krank, wenn man seine eigenen Gefühle und Grenzen missachtet. Es staut sich einiges an. Bitte seid Euch darüber im Klaren, dass sich unsere Gefühle auf unseren Körper auswirken. Unterdrückte Gefühle wie zum Beispiel Wut & Traurigkeit machen nachweislich krank. Ein Fass, welches voll ist, läuft bekanntlich irgendwann über…

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Es ist besser seine Grenzen klar zu kommunizieren, als chronische Krankheiten mit sich herum zu schleppen. Kennt ihr diese Menschen mit dem chronischen Husten? Meistens sind es Menschen, die eigentlich viel zu sagen hätten. Sie wagen es aber nicht “Ihre Sichtweise” auszudrücken, weil ihr Umfeld ihre Meinung nicht angemessen finden würde. Statt zu sprechen, schweigen sie, schlucken ihre Worte herunter und haben dann chronische Hustenanfälle.

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Ich weiss, ich bin ja kein Psychodoktor, aber ein “Gefühlsexperte”. Ich möchte alle Menschen dazu bewegen, auf ihr Herz zu hören, anstatt ihre Gefühle zu verdrängen, weil sie der Meinung sind, es wäre unangemessen seine Gefühle zu zeigen. Es ist wichtig in erster Linie liebevoll mit sich selbst umzugehen. Erst dann kann ich andere Menschen respektieren und aufrichtig lieben. Nur wer seine eigene Grenze wahrnimmt, kann auch den anderen Menschen zeigen, wo diese Grenze ist.

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Ich würde mich freuen, falls jemand diesen Beitrag kommentiert und seine Meinung zu dem Thema äussert!