Experteninterview mit Hormoncoach Thorsten Schmitt
Herzlichen Dank Thorsten, dass du dir die Zeit für ein Interview in Bezug auf die männliche Hormonwelt nimmst. Ich hoffe, dass du uns als Experte auf dem Gebiet, an dieser Stelle über die Geheimnisse des optimalen-männlichen Hormonhaushalts aufklärst.

1. Was ist deine Aufgabe als Hormoncoach?
Ich zeige Selbstständigen und Vielbeschäftigten, wie sie ihre Energie deutlich anheben und verschiedene Symptome wie Müdigkeit, Schlafmangel, Verdauungsbeschwerden oder Libidoverlust loswerden können. Ich habe dazu ein Konzept entwickelt, welches eine individuelle typgerechte Ernährung mit sinnvoll abgestimmten Mikronährstoffen und Vitalpilzen kombiniert. Mit den meisten Menschen arbeite ich dabei in einem Coaching über mehrere Monate, damit auch die Motivation hoch bleibt und die Umsetzung gelingt.
2. Die meisten Menschen kennen ja nur das Hormon Testosteron. Wie wichtig ist dies für den Mann und was bewirkt da ein eventuelles Ungleichgewicht?
Ja, das ist leider nur eines der bekannten Hormone – dabei gibt es über 150 erforschte Hormone. Gerade Testosteron gibt Männern (und auch Frauen!) Energie und den „Drive“ im Alltag. Dazu ist Testosteron bei Muskelaufbau und -erhalt sehr wichtig – auch das bei beiden Geschlechtern.

3. Welche anderen Hormone spielen eine wichtige Rolle beim Mann?
Sehr viele, die gar nicht so bekannt sind – alles eine Frage der Balance. Um nur einige zu nennen: Cortisol – ein wichtiges Stresshormon hat einen großen Einfluss auf Energie sowohl positiv wie negativ. Der Gegenspieler – Melatonin – ist für den Schlaf und die Regeneration verantwortlich. Daneben sind die Hormone der Schilddrüse relevant und ja, auch bei Männern darf gerne das Östrogen nicht aus den Augen verloren werden.
4. Was kann passieren, wenn das System der Hormone gestört ist? Welche Symptome machen sich als Warn-Signale bemerkbar?
Es gibt selten „das eine“ Symptom oder der Körper meldet exakt, was gerade fehlt. Symptome wie Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Verdauungsbeschwerden, Ein- und duchschlafschwierigkeiten, Libidoverlust, Kopfschmerzen sind neben optischen Veränderungen wie Bauchfett oder auch Brustbildung bei Männern Hinweise, dass mit dem Hormonhaushalt etwas nicht stimmen könnte. Häufig sind auch Nährstoffmängel ein Thema.

5. Gibt es Richtwerte für eine adäquate Hormon-Konzeption? Wie lassen sich die Hormone messen und wie kann man ein diese gegebenenfalls optimieren?
Ich verschaffe mir in einem persönlichen Gespräch und einen selbst entwickelten Fragebogensystem einen guten Überblick. Darüber hinaus lassen sich Hormone im Blut messen. Jedes Labor oder jeder Arzt ist in der Lage, dies durchzuführen. Auch diverse Heimtests, die aus dem Kapillarblut an der Fingerkuppe Blut im Labor direkt analysieren sind häufig eine gute Wahl. Zum Optimieren gibt es viele Mittelchen auf dem Markt – die leider oft nur Symptome oberflächlich behandeln, anstatt an der Ursache Verbesserungen dauerhaft zu ermöglichen. Ideal ist ein ganzheitlicher Ansatz, der Darm, Leber, Ernährung, Schlaf und Lifestyle berücksichtigt.
6. Die Geschichte, in der die Hormone verrückt-spielen, kennen wir üblicherweise von Frauen- wenn diese zum Beispiel die Tage vor ihren Tagen haben oder in die Wechseljahre kommen. Gibt es solche Szenarien auch bei Männern, wenn ja in welcher Form?
Auch Männer haben hormonelle Schwankungen, die häufig täglich auftreten und individuell mehr oder weniger starke Auswirkungen haben. Manche betäuben die Symptome mit Alltagsdrogen wie Kaffee oder Nikotin, andere sind da etwas feinfühliger. Die Symptome liegen meist im zwischenmenschlichen Bereich: Vormittags mit hohem Testosteron bereit für die Fortpflanzung, über Mittag eher anschmiegsam und abends feinfühliger und kompromissbereiter.
Darüber hinaus haben Männer auch Wechseljahre, die in ähnlichem Alter wie bei Frauen dazu führt, dass die Hormonproduktion gedrosselt wird.

7. Wie kannst du als Mann dafür sorgen, dass deine Hormone richtig funktionieren und du körperlich und geistig auf einem hohen Level performst?
Das sind die wichtigen Basics: guter, ausreichender Schlaf, ein gutes Stressmanagement mit Zeit für Regeneration, eine gute Versorgung mit Nährstoffen mit dem Fokus auf viel Gemüse und guten Proteinquellen sowie eine „gesunde“ Bewegung – täglich. Genussfaktoren wie Alkohol, Nikotin, Zucker und auch hoher Getreidekonsum auch wie Genuss sehen und maximal selten konsumieren.
8. Bietest du 1 zu 1 Coaching an? Wenn ja, wie läuft das Ganze in der Regel ab? Was macht dein Coaching so einzigartig?
Genau, 1 zu 1 Coaching biete ich an. In einem ersten unverbindlichen und kostenlosen Gespräch von ca. 30-45 Minuten hat jeder die Gelegenheit, mich kennenzulernen. Da der zwischenmenschliche Aspekt sehr wichtig ist, muss da dabei natürlich „passen“. Wir besprechen gemeinsam, was die konkreten Herausforderungen und was die Ziele sind.
Wenn ich bei der Herausforderung unterstützen kann, sprechen wir dabei auch über eine mögliche Zusammenarbeit. Dabei bin ich dann über mehrere Monate an der Seite, damit die Umsetzung auch in den Alltag integriert werden kann. Los geht eine Zusammenarbeit mit Basics wie Ernährung und Schlaf. Individuelle Blutwerte kommen zu einem späteren Zeitpunkt ebenso mit dazu wie konkrete Empfehlungen zu benötigten Nährstoffen und wertvolle Tipps zum Optimieren von Stress, Schlaf, Mindset und vielem mehr.
Häufig ist es mit meiner Zusammenarbeit auch möglich, verschiedene Medikamente in Rücksprache mit dem Arzt loszuwerden, was mein persönlicher Antrieb ist. Gerade Blutdruck- oder Schilddrüsenmedikamente sind in vielen Fällen gut machbar.
Mein Konzept geht weit über eine „klassische“ Ernährungsberatung hinaus und involviert viele Randthemen vereint mit aktuellem wissenschaftlichem Hintergrund sowie einer Begleitung über Monate als Ansprechpartner für optimale Gesundheit und damit Performance.
9. Hast du selbst in der Vergangenheit Probleme mit deinen Hormonen gehabt oder wie bist du zum Experten auf diesem Gebiet geworden?
Zum einen bin ich über meine persönliche Entwicklung zu dem Thema gekommen. Mein Antrieb war es schon immer, Menschen möglichst gut helfen zu können. Als Personal Trainer war das früher nur bedingt möglich, daher kam schnell das Ernährungsthema dazu. Das ging schon besser. Dennoch kam ich auch da schnell an Grenzen, wenn z.B. Schilddrüsenhormone das Abnehmen herausfordernd gestalten oder das fehlende Testosteron einfach kein effektives Training ermöglicht. Also habe ich mich da intensiv weitergebildet und lerne auch heute nie aus – ich bin sehr vielseitig interessiert und wissensbegierig wenn es um Gesundheitsthemen geht.
Dazu kam, dass bei mir 2017 ein Diabetes Typ 1 diagnostiziert wurde und ich mich in dem Bereich Insulin, Wirkungen auf Zellebene uvm. intensiv beschäftigt habe. Dadurch konnte ich meinen eigenen Diabetes sehr gut in den Griff bekommen bei bester Gesundheit und verstehe auch die Herausforderungen eines Diabetikers besser. Damit konnte ich bereits einige vor einem Ausbruch bewahren und andere begleiten, einen Typ 2 Diabetes in Remission zu bringen.
10. Der smarte Mann von heute arbeitet nicht unbedingt körperlich, sondern eher geistig. Wie wichtig ist Bewegung und Schlaf im Bezug auf die Optimierung der Hormone?
Beides hat einen sehr großen Einfluss auf die hormonelle Situation. Mit durch Bewegung, vor allem Krafttraining wird Testosteron überhaupt erst vermehrt gebildet. Währenddessen werden viele Hormone im Schlaf reguliert, hormonbildende Gewebe wird regeneriert und Hormone ausgeglichen (z.B. auch Hunger / Sättigung). Darüber hinaus ist ein erholsamer Schlaf wiederum entscheidend für die Energieaufnahme und Leistungsbereitschaft am nächsten Tag.
11.Wie kann man leistungsstärker und effizienter sein? Was gibt es hormontechnisch zu beachten, um nicht nur kurzfristig zu performen, sondern dauerhaft in Balance zu bleiben- trotz einem gewissen nicht zu vermeidenden Stresslevel im Beruf?
Ein gesunder Lifestyle ist mit dem richtigen Konzept nicht schwer zu erreichen und hat sehr großen Einfluss auf fast alles im Leben. Viele meiner Coachees berichten nach einigen Wochen von mehr Energie und einer ganz anderen Einstellung zur Ernährung und sind dadurch auch viel resilienter gegenüber stressigen Situationen.
Was viele anfangs für schwierig oder unmöglich halten ist schnell einfach „normal“. Langfristig rede ich gerne vom Ernährungspareto. Wer sich zu 80% verhält und ernährt, dass es seiner Gesundheit gut tut, kann sich problemlos auch 20% Genuss gönnen. Wenn der „Reset“ mal im Körper und zwischen den Ohren angekommen ist, und die Gewohnheiten etabliert sind, ist das ganz normal. Jeder kennt stressige Phasen – umso wichtiger ist das einplanen und organisieren von ruhigeren Phasen, um wieder aufzutanken.
Sehr viele erfolgreiche Unternehmer etablieren langfristig gesunde Routinen wie regelmäßiger Sport oder gesunde Ernährung. Sie haben verstanden, dass berufliche Leistung immer mit der Gesundheit zusammenhängt.
Das klingt doch großartig oder? Wenn du mal ein kostenloses Erstgespräch bei Thorstens feelgood Team buchen möchtest, dann kontaktiere ihn einfach zeitnah:
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